Donnerstag, 17. Juli 2008

17.-20.07.08 Hamburg goes Jazz (Hamburg)


Zum bereits dritten Male findet vom 17. bis 20. Juli das Wilhelmsburger Inselfest statt. Als Ort wurde diesmal das so genannte Rotenhäuser Feld gegenüber des Hochbunkers Neuhöfer Straße ausgewählt. Das diesjährige Thema lautet „Hamburg goes Jazz“ und dieses Jahr gibt es eine stattliche Anzahl an Mitwirkenden.

Denn Organisator Jürgen Eggerstedt (Ahoi-Event) hat die namhaften Hamburger Jazzclubs gewinnen können, die ihren Beitrag zur künftigen Musikmetropole Hamburg leisten. Das Programm wird vom Jazzclub Birdland, dem Mandarin-Kasino, dem Jazzclub im Stellwerk, dem Jazzclub Bergedorf und dem Cotton-Club sowie Ahoi-Event als Veranstalter des volkstümlichen Wilhelmsburger Inselfestes zusammen bestritten. Eine bunte Meile mit Spiel-, Getränke und Imbiss-Ständen für die ganze Familie runden das swingende Spektakel ab.

Die Auftaktveranstaltung findet am Donnerstag, 17. Juli, mit der Aufzeichnung des legendären „Hafenkonzerts“ von NDR 90,3 statt, das sich auch diesem Thema widmet. Der eigentliche Festivalauftakt beginnt dann ab 20h mit der Begrüßung durch den Schirmherrn des Festivals: Bezirksamtsleiter Markus Schreiber. Nachfolgend lässt es das Hamburger Polizeiorchester schon mal mächtig mit Swing und BigBand-Sound krachen.

Am Freitag geht es mit heißem Jazz dann richtig los: bereits um 16h wird die Hamburger Latin-Band „Conjunto Meyer“ mit südamerikanischen Rhythmen mächtig einheizen, bevor dann die „Swinging-Haspa“-BigBand unter Leitung von Michael Leuschner Ausflüge in die Swing-Ära der 40er Jahre unternimmt. Das Abendprogramm steht musikalisch unter der Federführung vom Birdland und dem Mandarin-Kasino.

Für das Birdland steht die Band „Blue 4 U“ um Sängerin Beate Kynast auf der Bühne. Es folgt das Ensemble Du Verre. Das Trio repräsentiert mit ihrer Synthese aus elektronischen Versatzstücken, rhythmischen Elementen des Drum & Bass und live gespielten Instrumenten hervorragend das NuJazz Programm des Mandarin-Kasino.

Der Samstag (19.7.) steht vorwiegend im Zeichen des Hauptinitiators „Jazzclub im Stellwerk“ und hat ein ebensolches repräsentatives Programm. Er beginnt gegen 16h mit dem Hamburger LandesJugendJazzOrchester „JazzEssence“ unter Leitung von Nils Gessinger.

Diese BigBand feiert in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen und hat seither beste Nachwuchsarbeit für diese Stadt geleistet. Darauf folgt gegen 18h eine der besten Nachwuchs-BigBands Deutschlands: die Northern Groove Agents (NGA) aus Hamburg. Neben Jazz stehen auch Funk und Soul mit fetten Bläsersätzen im Repertoire.

Den Abend eröffnen dann die „Hot Five“ aus Hamburg mit Jazzrock und Fusion. Den musikalischen Schlusspunkt setzt die Formation „To be or not to bop!“ um den Jungtrompeter Michael Langkamp. Hier wird es reichlich Repertoire im Stile des legendären Jazztrompeters Dizzy Gillespie geben.

Der Sonntag (20.7.) wird sich im Stile des Cotton-Clubs und des Jazzclubs Bergedorf dem traditionellen Jazz widmen. Um 12h bereits wird der Geigenvirtuose Kristofer Vio mit seinem Trio Swing & Gipsy`s feat . Sängerin Ellen Obier den Frühschoppen eröffnen. Gegen 14h spielt die bekannte BigBand um Rechtsanwalt Dr. Hannes Giese Stintfunk auf, bevor der endgültige Sprung in die Moderne dann vom legendären Hamburger JazzHausOrchestra des gleichnamigen Musikervereins gegen 16h vollzogen wird.

Als Aftershow-Band und zum Ausklang wird gegen 18h noch mal „Just 4 Fun“ in die Saiten hauen.

Ein Festival aller Jazzclubs Hamburgs ist nicht nur erstmalig sondern vermutlich auch einzigartig in der Musiklandschaft. Und es soll natürlich auch ein Zeichen setzen.

„In Hamburg wird immer nach Leuchtturmprojekten Ausschau gehalten, die gleich etwas ganz Besonderes darstellen müssen. Dass Clubs wie wir 3-4 mal die Woche einen ganz wesentlichen Beitrag zur Hamburger Kulturszene leisten – ohne die der Jazz gar kein Zuhause in Hamburg hätte – wird zuweilen ignoriert“, so Birdland-Betreiber Dieter Reichert, der seit mehr als 25 Jahren wahrlich für Modern Jazz in Hamburg steht. „Und dass Oldtime- und Modern Jazz sich wie Antipole abstoßen, ist auch eher ein Gerücht“, so Dieter Roloff, Betreiber des legendären
Cotton-Clubs am Großneumarkt.

Wie jung und vielfältig Jazz sein kann, bewies seinerzeit schon der Mandarin-Kasino-Vorgänger „Mojo-Club“, der weltweit den Begriff des „Dancefloor-Jazz“ in aller Munde brachte. „Wir sind zwar kein reiner Jazzclub“, so Mitbetreiber Oliver Korthals, „aber im Jazz liegen unsere Wurzeln und ein erheblicher Teil unserer Leidenschaft.“

Heiko Langanke, Initiator des jüngsten der beteiligten Jazzclubs – des Jazzclubs im Stellwerk – sieht in dem Festival auch einen Befreiungsschlag für die allgemeine Hamburger Jazz-Szene:

„Nicht ein einziger dieser Clubs bekommt irgendeine städtische Förderung sondern leistet diese Kulturarbeit ganz allein aus eigener Kraft. Da besteht für eine zukünftige Musikmetropole wie Hamburg noch Nachholbedarf. Durch unsere knappen Mittel aber haben wir kaum die Möglichkeit, uns ebenbürtig zu präsentieren, wie es finanziell gut ausgestattete Institutionen tun“, verweist er auf seine lange gehegte Forderung nach Unterstützung für ein monatliches Plakat „Jazz in Hamburg“, das Termine und Spielstätten des Jazz ebenso wie bei Theatern und Museen dieser Stadt repräsentiert.

Inselfest-Veranstalter Jürgen Eggerstedt sieht in dem Festival eine weitere Besonderheit:

„Bislang wurden in jüngster Vergangenheit Festivals in Wilhelmsburg aus dem Boden gestampft, die nicht unbedingt mit den Inselbewohnern zu tun hatten. Wir aber wollen Volksfest und Inhalte für die Elbinsel verbinden und nachhaltig verankern.“

Das ganze Festival hat bislang mehr als 20.000,- € gekostet, die die Organisatoren, Jürgen Eggerstedt vom Ahoi-Event und Heiko Langanke in mühseliger Sponsorenakquise weitestgehend zusammen brachten. „Dabei haben wir lediglich 3 Sponsoren mit unteren vierstelligen Beträgen dabei“, so Eggerstedt. Der Großteil hingegen sei von kleinen mittelständischen Unternehmen aufgebracht worden, die sowohl der Idee als auch dem neuen Stadtteil im Bezirk Mitte zugetan sind.

Der Eintritt wird frei sein, die Getränke und Essensstände moderate Preise haben. Dazu gibt es ein reichliches Angebot für die ganze Familie in einer „bunten Meile“, die ein Verweilen für Jung und Alt für den ganzen Tag attraktiv machen. Vom Autoscooter über Cocktailstände, von Infoständen der Jazzvereine „Swinging Hamburg“ über die der Jazzclubs bis hin zur Hundestaffel Wilhelmsburg, dem THW Hamburg oder für Kinder „Creative Balloon“ wie auch „AnGo Magie“ ist alles dabei….

Programmübersicht zum download unter



www.stellwerk-hamburg.de

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